Der Neurologe Dr. Oliver Sacks ist heute in gestorben. Die New York Times hat einen kurzen Nachruf.
Dr. Sacks Leben und Werk orientierte sich immer an der Persönlichkeit des Patienten. Schon in seinem ersten Buch „Migräne“ von 1970 interessierten ihn «vernebelte Bereiche», die den Rahmen «rigider Nosologien» [rigider Krankheitslehren] sprengen. In seinen vielen weiteren Büchern, darunter Bestseller wie „Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte“, machte er neurologische Krankheiten populärwissenschaftlich zugänglich, indem er Fallgeschichten unterhaltsam und zugleich menschlich darstellt.
Seinen Ansatz sah ich nie im Widerspruch zur medizinisch evidenzbasierten oder gar naturwissenschaftlichen Beschreibung der Krankheiten. Im Gegenteil, beispielsweise kamen 1992 in der erweiterten Fassung seines Buches „Migräne“ auch aktuelle Forschungsthemen der Physik und Chaos-Theorie zu Wort. So kamen wir in Kontakt. Die letzten 15 Jahre kommunizierten wir drei mal – ich per Email, er antworte mit Schreibmaschine geschrieben, persönlichen Briefen, handschriftlich Filzstift korrigiert.
Thank you so much, Dr. Sacks, for your books, for your letters, for your public engagement.